Training
So wird trainiert
Im Linedance ist es durchaus üblich, dass der Trainer (die Trainerin inbegriffen)
mit dem Rücken zu seinen Teilnehmern steht, wenn er etwas erklärt. Logisch, beim
Tanzen in der Formation sieht man die in der vorderen Reihe stehende Person immer von hinten,
und so gewöhnt man sich gleich an die Tanzsituation.
Nun zeigt der Trainer die ersten Schritte eines Tanzes, und fordert die Gruppe auf, die Schritte nachzumachen.
Das geht alles ohne Musik, und wir sagen dazu
kalt tanzen(oder auch
trocken tanzen). Stück für Stück wird so der ganze Tanz rübergebracht, und wenn einige Duchgänge durchgetanzt wurden, wird das Ganze mit Musik versucht. Selten klappt alles sofort, was nicht schlimm ist. Die Einführungstänze sind nun so angelegt, dass man die Schritte sich sofort merken kann - theoretisch.
Den ersten Tanz lernt man auf diese Weise in recht kurzer Zeit. Da jedoch ein Trainingsabend in der Regel
zwei Stunden (mit Pausen) dauert, werden mitunter am ersten Tag mehrere Einführungstänze vermittelt.
Und da beginnen die unerfahrenen Teilnehmer sich Sorgen zu machen:
- Neue Begriffe, neue Tänze, bisher unbekannte Schrittbezeichnungen
- Wie soll man sich in so kurzer Zeit das alles merken ?
Die Antwort ist höchst einfach: Gar nicht !
Denn beim nächsten Mal wird wiederholt und erneut
kaltgetanzt, sodass auch Personen, die einmal nicht kommen konnten, den Anschluss erhalten. Außerdem wird man einen Tanz vollkommen sicher und fehlerfrei erst nach mehreren Trainingseinheiten und Wiederholungen tanzen können.
Und das geht später immer so weiter: Einen neuen Tanz erst mal kalt lernen, mit Musik versuchen, später wiederholen
bis man es kann.
Auch Linedanceparties mit offenen Workshops sind so gestrickt: Ein Coach tanzt vor
(der nicht selten auch der DJ ist), und alle im Saal tanzen nach. Neueinsteiger bleiben mit offenem Mund
stehen und wundern sich, wieso die anderen das so schnell begreifen...
Und so geht es
Diese Fähigkeit erlernt mit der Zeit jeder, der nicht aufgibt.
Wichtig ist zunächst, regelmäßig zum Training zu kommen.
Und ich empfehle: sich einfach nichts zu merken, sondern immer mitzumachen.
Außer unseren Körper trainieren wir nämlich auch unser Kurzzeitgedächtnis.
Mit der Zeit gewöhnt man sich an die Art des Trainings immer besser, und lernt die Tänze allmählich
immer schneller. Allerdings muss man auch ein bisschen Geduld mit sich selbst haben, was nicht heißt,
dass man seinen Ehrgeiz unterdrücken sollte.
Linedance-Parties gibt es fast überall, ggf. hilft eine Suche im Internet. In der Menge mitzutanzen
hat einen besonderen Reiz. Es ist durchaus üblich, zu versuchen, einen Tanz mitzumachen,
den man noch nicht kennt. Wer das häufig tut, kann mit der Zeit so manchen Tanz einfach durch Abgucken erlernen.
Zu Hause trainieren geht auch, sofern man dafür Platz und die Zeit hat.
Man schaltet die entsprechende Musik ein und tanzt dabei einen bereits bekannten Tanz,
ohne auf ein Video oder eine Beschreibung des Tanzes zu schauen.
Das kann aber nur eine Ergänzung zum gemeinsamen Training sein.
Man glaubt es anfangs nicht: aber nach einem Jahr kann man durchaus bis zu 30 Tänzen gelernt haben.
Sofort aus dem Stand heraus tanzen kann man höchstens die letzten 15. Und die anderen?
Lass dich da von deinem Langzeitgedächtnis überraschen!
Ein, vielleicht zweimal kalt wiederholt - und ein vergessener geglaubter Tanz ist wieder präsent.
Das funktioniert sogar nach Jahren!